Dort, wo heute in Mauerkirchen eine große Schmiedewerkstätte liegt, wohnte vor langer Zeit ein sehr alter Schmied. Einmal sprach er zu seiner Frau: "Ich bin zu alt und zu krank, ich kann nicht mehr arbeiten!" Immer wieder sah er wehmütig zu seiner Schmiedewerkstätte hinüber. Eines Tages war ein schreckliches Unwetter, es donnerte und blitzte, der Regen prasselte aufs Dach. Wie an so vielen anderen Tagen auch dachten der Schmied und seine Frau sorgenvoll über ihre Zukunft nach. "Wir brauchen doch Geld!", meinte sie. "Ja, ich gebe dir Recht, wir brauchen Geld", antwortete er. "Ich weiß mir keinen anderen Rat, ich rufe den Teufel!" Da erschrak seine Frau. Sie wollte ihn davon abhalten. Aber er lief hinaus und schrie laut in die Dunkelheit: "Teufel, hilf mir, ich gebe dir dafür meine Seele, wenn ich gestorben bin!" Plötzlich fuhr ein Blitz nieder und es ertönte ein lauter Donner. Auf einmal stand der Teufel vor ihm. "Was willst du von mir?", fragte er. I-Ich brau-brauche d-deine H-Hilfe!", stotterte der Schmied, "und wir wissen nicht, wovon wir leben sollen!" Der Teufel sprach: "Ich arbeite für euch, bis du stirbst und dann bekomme ich deine Seele." Der Schmied willigte ein und schloss einen Bund mit dem Teufel. Dieser verschwand schnell in der Schmiedewerkstätte und fing sogleich zu arbeiten an. Der Schmied und seine Frau mussten seit dem Tag nicht mehr hungern. Aber ungefähr ein Jahr später wurde er sehr krank und musste bald darauf sterben. Jetzt glaubte der Teufel, dass er nun seinen Lohn für die anstrengende Arbeit bekommen würde. Die Frau des Schmiedes war noch wach, als es spät am Abend an die Tür klopfte. Sie fragte ängstlich: "Wer ist draußen?" "Ich bin es, der Höllenfürst! Ich hole das, was mir versprochen worden ist", antwortete eine unheimliche Stimme. Die Frau öffnete die Türe. Da schritt er herein und fragte: "Wo ist der Schmied?" Sie zeigte auf einen langen Sarg. Schnell packte er diesen und verschwand. Er wunderte sich jedoch, weil der Sarg so schwer war. Daher beschloss er, ihn zu öffnen. Was sah er? Im Sarg lag nicht der Schmied, er war angefüllt mit schweren Steinen. Da verschwand der Teufel wütend in der Hölle und keiner sah ihn mehr. Die Frau des Schmiedes war froh, dass sie die Steine in den Sarg gefüllt hatte und die Seele ihres Mannes gerettet war.
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